‚rondomi‘ für Gross und Klein – Kleinklasse

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Sportlich gekleidete Seniorinnen plaudern auf dem Pausenplatz und warten bis der Schulgong ertönt. Die Kleinklasse schart sich neugierig um ihre heutigen Gäste. Hände werden geschüttelt, Namen ausgetauscht. Ein Song begleitet mit Bodypercussion eröffnet das ‚rondomi‘-Training für Gross und Klein. 

Das Programm startet mit einem Barfussparcour über Watte, Steine, Kugeln, Tannzapfen… Vorsichtig rollen die Füsse ab, während die Gesichter allerhand Grimassen schneiden. Einmal die Füsse aufgeweckt, reihen sich Mobilisations- und Kräftigungsübungen bei sanfter Musik an. Für die Fussaufrichtung balanciert die Gruppe summend auf den pediwipp. 

Dreizehn Yogamatten werden von 8 bis 84-Jährigen ausgerollt. Die unzähligen kleinen Muskeln um die Wirbelsäule werden dreidimensional und rhythmisch gepflegt. Sobald sie sich geschmeidig anfühlen, setzt der Übergang ins Core Training ein. Werden wohl nach zwei Monaten ‚rondomi‘ six packs auf den Bäuchen zu entdecken sein?

Farbige Shirts markieren Teams, in denen Bewegungsaufgaben mit Denksport kombiniert wird. Wer schafft beides zugleich? Während kleine Bälle mit der linken Hand geworfen werden, rollen grosse Bälle von den rechten Füssen weg und Wörter werden buchstabiert. Ein Muster von Ein-, Zweibein- und Kreuzsprüngen über Seile soll rhythmisch eingehalten werden, während Rechnungsaufgaben gelöst werden wollen. Hürden, Pylone, Seeigel und Flusssteine sind einem Code folgend zu umgehen, berühren und übersteigen. Es sind viele Lacher zu hören, weil sowohl den Junior:innen als auch den Senior:innen Fehler unterlaufen, die Freude umso grösser, wenn es gelingen mag. Gerötete Wangen verlangen nach einer Trinkpause und durch die weit geöffneten Fenster strömt dringend benötigte Frischluft in den Gruppenraum. Erholt formen sich in unterschiedlichen Gangarten Achten auf dem Boden. Immer das Gegenteil des Kommandos muss ausgeführt werden. ‚Vorwärts‘ bedeutet rückwärts. ‚Links‘ bedeutet rechts. ‚Oben‘ bedeutet unten. Das bringt die Hirnwindungen zum Rauchen. Als Steigerung schwirren die Zahlen der Dreierreihe durch die Luft. 

Knapp eineinhalb Stunden muss die Konzentration anhalten, bis sich alle in einem Kreis treffen und zu sanfter Musik den Atem verlangsamen und wieder zur Ruhe kommen. Nach dem mit Bodypercussion begleiteten Znünisong stürzen sich alle hungrig auf ihre Znüniboxen.

Den Mitgliedern des Damenturnvereins Au gilt ein herzlicher Dank. Sie haben sich auf eine generationenübergreifende Reise mit den Erst- bis Viertklasskindern der Kleinklasse eingelassen. Erfreulicherweise sind bereits Begegnungen und Kontakte ausserhalb des ‚rondomi‘ gewachsen. 

PS: Einige Lücken im Teilnahmeplan wurden von einem mutigen Senior geschlossen. Bravo!

Monica Köppel und Claudia Matt